Samstag, 9. März 2013

Geschichte der Evolution

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NEU FASSUNG VOM 09.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Erster Teil
Grundbegriffe

Kapitel I – Die natürliche Evolution

Erwachendes kosmisches Bewusstsein // Geschichte der Evolution // Möglichkeiten der Zukunft // Das Spektrum des menschlichen Bewusstseins // Die Evolution des Individuums // Die äußere Evolution - die Entfaltung der Idee Mensch // Die hinduistische Philosophie

Geschichte der Evolution

Als Schritt innerhalb des evolutionären Geschehens ist der Mensch ein Wesen, das sein Potential bisher längst nicht vollständig entfalten konnte. Dennoch thront dieses Bewusstsein auf der Ebene des reflektierenden Geistes weit über allen anderen irdischen Lebensformen und verfügt nun über neue Mittel des Fortschritts auf dem Weg hin zu immer umfassenderen Formen des erwachenden kosmischen Gewahrens. Während absolute Erfahrung der Wirklichkeit als Telos der Evolution bereits im Urknall festgesetzt wurde, besitzt die konkrete Ausgestaltung Grade der Freiheit. Dass also ein sich auf zwei Beinen fortbewegendes Säugetier die Prinzipien der Natur durch Vernunft erschließt, unterliegt dem Zufall. Dass aber überhaupt eine solche Reflektion über Tatsachen stattfindet, war hingegen schon zu Anbeginn der Zeit mit den ersten Parametern dieses Universums festgelegt.
Ein gewaltiger materieller Umformungsprozess ermöglichte erst die Entfaltung unserer besonderen Art die Welt zu erfahren. Die Natur schreibt dabei eine wunderbar anmutende Geschichte mit vielen Bänden, die jeweils aufeinander aufbauen und Vorangegangenes um kreative Aspekte erweitern. Es war eine besonders feine Justierung kosmischer Parameter notwendig, damit dieses große Projekt nicht zu früh scheitert. Bereits kleinste Abweichungen der Naturgesetze hätten eine Entstehung von Leben auf der Erde verhindert. Wäre zum Beispiel die Luft der Atmosphäre nicht farblos, dann würde kein Licht bis zur Oberfläche unseres Planeten gelangen. Wäre das Verschmelzen von Wasserstoffatomen unter Freisetzung großer Energiemengen nicht möglich, dann gäbe es keine Sterne und somit auch kein Licht im Universum. Leben erfordert sehr spezielle Bedingungen, um zu keimen. Dieses Indiz der Existenz einer intelligenten Schöpferkraft wird allzu schnell mit dem anthropischen Prinzip zurückgewiesen. In der Tat gäbe es keine Verwunderung über die außergewöhnlich feinjustierten kosmischen Parameter, wenn die Welt keine reflektierende Betrachtung zuließe. Aber selbst im wissenschaftlichen Konzept des Multiversums, in der unser Universum mit seinen besonderen Parametern bloß eine Variation im Pool der Verwirklichung aller Möglichkeit ist, hält das Staunen darüber an, warum besonders „potente“ Universen hohe Komplexität und Selbstbewusstsein hervorbringen.
Zu Beginn der Zeit entstand sehr bald nach dem Urknall ein erster Urstoff als Urgrund und somit unterste Ebene jeder weiteren Entfaltung. Auf Grund der mit der Materie zugleich entstandenen Gravitation und einer inhomogenen Verteilung der Wasserstoffkerne im Universum, kam es zu räumlichen „Verklumpungen“. Solche Haufen einfacher Atome fielen zusammen und verdichteten sich solange, bis der wirkende Druck die Abstoßungskräfte zwischen den Protonen überwand. Eine erste Fusion entfachte das Licht im bis dahin dunklen Universum und liefert seitdem sowohl Energie, als auch schwere Elemente in Form von „Asche“, wie Kohlenstoff. Einen der Sterne späterer Generationen umkreist ein Planet in 365 ¼ Tagen. Hier herrschten beste Bedingungen für die Entfaltung von Leben. Der Abstand zur Sonne ist gerade so groß, dass Wasser in riesigen Ozeanen in flüssiger Form vorkommt. Nach anerkannter wissenschaftlicher Auffassung begann hier die Geschichte des Lebens. Es entstanden Pflanzen, die ein erstes Rudiment des Bewusstseins entwickelten. Ihr Wachsen wird beeinflusst durch die Reaktion auf Licht und Schwerkraft. Sie nehmen Kohlendioxid der Atmosphäre auf und mehren mit dem darin gebunden Kohlenstoff, sowie dem Wasserstoff des Wassermoleküls ihre Substanz. Photosynthese bereichert auf diesem Weg die Atmosphäre mit Sauerstoff und ermöglichte ein neues Kapitel der Geschichte. Es entstanden Formen des Lebens, die Sauerstoff atmen und Pflanzenmaterial als Nahrung verwerten. Im Tier entwickelten sich  damit erstmals echte Sinne, jene fünf großen Tore, über die Wirklichkeit sich den Wesen offenbart. Diese den Pflanzen weit überlegene Form des Bewusstseins spannt eine neue Ebene kosmischen Gewahrens auf, welche auf der vorhergehenden einen sicheren Halt findet. In der Materie involviertes absolutes Bewusstsein entfaltete, getrieben vollkommenere Ausdrucksformen zu finden, zunächst Pflanzen und im weiteren Verlauf Tiere.
Der bisher letzte große Abschnitt dieses Prozesses begann, als im Affen ein reflektierendes Mental hervortrat, das seine Erfahrungen begrifflich zu analysieren vermochte. Der Mensch erfasst Zusammenhänge, die jenseits des Sensuellen liegen und erweitert das Bewusstsein über den Horizont des Augenblicks. Er erinnert Vergangenes und ahnt Kommendes. Diese Fähigkeiten verschafften ihm den entscheidenden Vorteil im Kampf um natürliche Ressourcen. Er wurde Herr über Pflanzen und Tiere, machte tiefer liegende Ebenen für sich nutzbar und veränderte das Leben seinen Ansprüchen gemäß. Aus Materie der Umgebung gestaltete er neue Formen, die er fortan als Werkzeug verwendete. Spätestens mit der Erfindung des Pfluges begann eine Epoche, in der die Nahrungsproduktion so effizient wurde, dass ein Teil der Bevölkerung nun andere Aufgaben verrichten konnte. Das den Menschen umgebende Chaos wurde strukturiert, es entstanden große soziale Gemeinschaften und zugleich Kultur als ein neues mächtiges evolutionäres Prinzip.
Heute gelingt es den Planeten zu verlassen, den Mars zu erkunden, mit Raketen den Mond zu besuchen. Wir spalten Atome, produzieren Antimaterie, beamen Quanten und suchen mit Teleskopen nach möglichem Leben im Universum. Prozessoren verdoppeln etwa alle zwei Jahre ihre Leistungsfähigkeit. Das Gewahren der Umwelt wird so immer umfassender. Eine Besonderheit des Menschen innerhalb dieses evolutionären Geschehens sind die von ihm erschaffenen Methoden Informationen über den Augenblick zu konservieren. Für Jahrtausende war Schrift dafür das bedeutendste Mittel und nur ihrer Erfindung verdanken wir unsere Kenntnis von Werken, die das Leben vergangener Epochen beschreiben. Heute sammeln Kameras, Mikrophone, Satelliten und andere digitale Sinne ständig Informationen. Deren digitale Information wird gespeichert, um für spätere Augenblicke abrufbar zur Verfügung zu stehen.  All diese Entwicklungen zeigen, in welch ungeheurer Geschwindigkeit die Evolution durch uns heute fortschreitet und lässt erahnen, dass ein nächster Schritt unvorstellbare Veränderungen ins Dasein bringen wird. Jederzeit wirkt in uns der Drang absoluten Bewusstseins vermittels eines unstillbaren Verlangens nach allumfassendem Wissen. Getrieben, Unwissenheit in Wissen zu wandeln, fügen wir jede Sekunde dem Puzzle der Wahrheit ein neues Teil hinzu und bleiben dessen ungeachtet Gefangene eines halberleuchteten Zustands, in dem jeder Hoffnung auf mehr Licht nur größerer Schatten folgt.
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