Freitag, 8. März 2013

Erwachendes kosmisches Bewusstsein

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NEU FASSUNG VOM 08.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Erster Teil
Grundbegriffe

Kapitel I – Die natürliche Evolution

Erwachendes kosmisches Bewusstsein // Geschichte der Evolution // Möglichkeiten der Zukunft // Das Spektrum des menschlichen Bewusstseins // Die Evolution des Individuums // Die äußere Evolution - die Entfaltung der Idee Mensch // Die hinduistische Philosophie

Erwachendes kosmisches Bewusstsein

Evolution, seit Charles Darwin ein Begriff mit sehr konkreter Bedeutung, wird im Kontext dieser Gesellschaftsvision um zusätzliche Aspekte erweitert. Zwar erklärt das Prinzip des Wirkens von Mutation und Selektion sehr viel – die logische Konsequenz dieses Prinzips, das Erwachen kosmischen Bewusstseins, wird dabei aber allzu oft nicht erkannt und häufig sogar geleugnet.
Evolution ist alles umfassende Offenbarung von materialen Potentialen, die durch einen Eigendrang ins Dasein streben. Bloß mögliches Dasein wird hier zur Tatsache. Evolution schreitet dabei über Etappen voran. Allgegenwärtige Kreativität, Ergebnis synthetischer Transformationen und der Tendenz zu unvollkommener Replikationen, errichtet immer komplexer werdende Stufen des Daseins, die auf der Grundlage jeweils vorangegangener aufbauen.
Charles Darwins Beschreibung der Evolution verhalf den Menschen zu einem neuen Verständnis seines Ursprungs. Betrachtet man nicht nur den biologischen Aspekt dieses Geschehens, sondern auch das Resultat eines daraus erwachenden kosmischen Bewusstseins, dann stellen sich plötzlich neue Fragen, die sich wegen ihres besonderen Charakters schwer bloß naturwissenschaftlich beantworten lassen. Es ist eine Tatsache, dass es im Prozess der Evolution eine Tendenz hin zu größerer Komplexität gibt. Dies ist eine logische Konsequenz von Mutation und Selektion. Durch unvollkommene Replikation, also auf Grund des jederzeit möglichen Fehlers im Kopiervorgang, entstehen neue Variationen und möglicherweise überlebensfähige Wesen mit größerer Komplexität. Diese Tatsache, gepaart mit den ungeheuren Zeiträumen der Entstehung des Lebens, führt dazu, dass auf Grund der Zunahme an Komplexität eine Bewusstheit erwacht, die Aspekte der Wirklichkeit zu bemerken vermag. Das Vermögen der Lebewesen auf ihre Umwelt zu reagieren, verschafft ihnen bessere Überlebenschancen. Deshalb existiert im Dasein eine Tendenz hin zu einem umfassenderen Gewahren der Wirklichkeit. Ein erwachendes Prinzip im Sein erfährt zunehmend mehr von sich selbst und der Umgebung. Dieses kreative Hervorbrechen des Potentiellen erhob sich auf der Erde über das stumpfe, rein Materielle und gewann zugleich an Geschwindigkeit. Der die Erde übervölkernde Mensch ist in seiner heutigen Form nur eine Zwischenstufe, ein vernunftbegabtes Wesen, dessen Mittel aber nicht ausreichen die Wahrheit in ihrer Gänze zu erfassen. Der Wunsch nach einem solch absoluten Begreifen ist indes ein tief in uns liegender Antrieb für Wissenschaft und Forschung. Er wird den Menschen zu umfassenderen Transformationen bewegen und ihn über seine aktuelle Stufe erheben, ähnlich, wie einst im Affen unsere Form des Bewusstseins erwachte.
Darwins Theorie und viele Wissenschaftler betrachten unser Leben als ein bloßes Produkt des Zufalls und weisen jegliche teleologische Betrachtung von sich, obwohl ein Ziel logisch bereits aus dem Zusammenspiel von Mutation, Selektion und langen Zeiträumen abzuleiten ist. Wissenschaftliches Dogma und atheistischer Glaube behindert sie die Tatsachen richtig zu interpretieren. Evolution offenbart Potentiale und alle Gegenwärtigkeiten sind verwirklichte Möglichkeiten der Vergangenheit. Seit diese Kausalfolge begann ihr Wirken zu entfalten strebt das Sein hin zu einem Zustand absoluten Bewusstseins. Die Tendenz der Evolution immer komplexere Formen hervorzubringen, beinhaltet bereits ein Ziel unter Annahme nahezu ewiger Zeitabläufe. Telos ist hier absolute Komplexität. Ziele müssen nicht erreichbar sein, um Ziele zu sein. Wichtig ist nur ein Streben dahin, die Vorgabe einer Richtung oder Tendenz. Und eine solche Tendenz existiert im evolutionären Prozess für die Zunahme an Komplexität und Bewusstsein. Dieses Hinwenden zu einem Absoluten war bereits im ersten mit dem Urknall entstanden Urstoff wirksam. Es formte im weiteren Lauf Sterne, Planeten und die Erde als materielle Basis irdischer Evolution. Materie ist die Grundlage jeder Entfaltung von Leben. Sie ist der Stoff, aus dem sich zu Anbeginn der Geschichte irdischen Lebens erste reproduktive Systeme entwickelten, die im weiteren Zeitverlauf vielfältigste Pflanzenarten hervorbrachten. Das Ergrünen des Planeten bewirkte eine Anreicherung der Atmosphäre mit Sauerstoff. Diese Tatsache und die Möglichkeit die in der Substanz der Pflanzen enthaltene Energie als Nahrung zu verwerten, bildeten die Grundlage für das Entstehen der Tierarten. Wegen des Gewinns an Überlebensfähigkeit entwickelten sich immer bessere Formen der Wahrnehmung, bis Vernunft im Menschen keimte und unser Erscheinen ein neues Kapitel kosmischen Erwachens einläutete. Fortan waren wir das machtvollste Prinzip der Offenbarung der Natur. Unser Schaffen veränderte das Aussehen dieses Planeten grundlegend und so finden wir heute wenige Orte, die keine Narben unseres Daseins aufweisen.
Das Potential von Vernunft und Mensch war bereits im Urstoff nach dem Urknall enthalten. Seitdem treibt alles hin zur Offenbarung von Bewusstsein, das im Menschen seine bisher bedeutendste Verwirklichung auf der Erde annahm. Als Konsequenz dieser Tatsache ist die Behauptung berechtigt, dass Wasserstoff bereits alles für die Entstehung eines vernünftigen Wesens in sich trägt. Evolution endet nicht bei dem Erreichten. Vielmehr besitzt der Mensch ein ungeheures, noch ungenutztes, bloß potentielles kreatives Reservoir, das gerade erst beginnt sich zu entfalten. Bisher ist selbst ein rational entscheidendes Ego nicht in Jedem die wirksamste Kraft der Willensbildung und selbst diese Stufe ist nur ein Übergang innerhalb der Evolution  menschlichen Gewahrens. Die Entwicklung des Bewusstseins wird in Zukunft wesentlich schneller ablaufen. Dabei  werden innerhalb kurzer Zeiträume ungeahnte Höhen des erfassenden Daseins entstehen, die dem Streben der Evolution eine bessere Basis bieten. Wenn Evolution die Kraft ist, die das Potential einer vollständig bewussten Art entfaltet und man ein solches Potential den aktuellen Beschränkungen unserer Erkenntnis gegenüberstellt, dann wird deutlich, wie wenig der Prozess in uns bisher fortgeschritten ist.
In der Menschheit verlor die biologische Evolution über Selektion und Mutation an Bedeutung. Es gibt kaum noch eine wirksame Auslese des Erbgutes. Doch dies ist nur vorübergehend. Die Fortschritte der Biotechnologien bringen Methoden bewusster Optimierung der Erbsubstanz hervor und die gegenwärtigen moralischen Einwände dagegen werden angesichts des umfassenden Nutzens für Gesundheit und Leistungsfähigkeit mit der zunehmenden Sicherheit im Umgang mit diesen Methoden verstummen. Dann setzt sich auch in der Biossphäre Evolution fort – nun als bewusst gewordener Prozess.
Der Kosmos erwacht durch Evolution zum Bewusstsein seines Selbst. Dies wiederum determiniert das Erwachen des wirksamen Prinzips. Wir werden zu einem Mittel der Natur, durch das sie Potentiale bewusst entfaltet. Sie überwindet ihr bloßes Dahintreiben, das in einem unbewussten Akt unser Erscheinen erst ermöglicht und werden das bedeutendste gestaltgebende Prinzip, das nun in einem zumindest halberwachten Vorgehen das Sein neu gestaltet.  Eine voll erwachte Evolution wäre erst gegeben, wenn sich im Einklang mit dem Wissen über das umgebende Chaos das verwirklicht, was notwendig und förderlich ist für jegliche weitere Entwicklung.
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