Montag, 4. März 2013

Die Computer-Hirn-Vernetzung – Teil 2

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NEU FASSUNG VOM 04.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel III – Die Vernetzung des Menschen

Die Verkopplung der Nervenenden mit dem Computer // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 1 // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 2 // Argumente für ein symbiotisches Verschmelzen von Mensch und KI // Synergien einer Symbiose von Mensch und KI

Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 2

Im menschlichen Wesen ist mathematisches und generell logisches Vermögen im direkten Vergleich zum Computer äußerst schwach entwickelt. Wie dieses Defizit ist auch das zweite hier erwähnte Problem der unkonkreten Erinnerung durch implantierte Chips zu lösen. Die Evolution der Speichertechnologie verläuft äußerst rasant und die bereits erreichte Miniaturisierung ist beeindruckend. Schon heute kann der Arbeitsspeicher moderner PCs problemlos die Information ganzer Bibliotheken beherbergen. Gelingt es dem Menschen diese Technologie sinnvoll mit dem Gehirn zu verbinden, dann werden wir nicht nur den überwiegenden Teil menschlichen Wissens allgegenwärtig zur Verfügung haben, sondern auch jederzeit eigene Erlebnisse darin verwahren können. Wir werden uns an einmal gehörte Musikstücke genau so klar erinnern, wie wir jederzeit jede einzelne Szene eines Kinofilms erneut in unser Bewusstsein rufen. Auf diesem Weg bewahren wir alle Erlebnisse und erinnern uns an jedes Detail der abgespeicherten Vergangenheit. Doch in der Möglichkeit Wissen zu implantieren steckt das Potential eines noch umfassenderen Wandels unseres kosmischen Gewahrens. Selbst wenn der Mensch nicht sofort jede in solchen Chips enthaltene Information in vollem Umfang zu nutzen versteht, wird er dennoch rasch zu einer anderen Erfahrung der Wirklichkeit erwachsen. Auf viele der sich im Leben stellenden Fragen wird er bereits in seinem „Gedächtnis“ die Antwort finden. Es wird demnach einfacher Abläufe im Kosmos umfassender zu begreifen. Kinder sind von Natur aus sehr neugierig. Häufig überfordern sie ihre Eltern mit Fragen, die nicht auf einfachem Weg zu beantworten sind. Deshalb geschieht es nicht selten, dass ihre Neugier mit Antworten beruhigt wird, die entweder nicht der Wahrheit entsprechen oder nur einen Aspekte des eigentlichen Problems beleuchten. Wächst das Kind allerdings mit der in seinem Geist verborgenen Erinnerung an den gesamten menschlichen Wissensvorrat auf, dann wird es auf jede Frage im eigenen Wesen eine Antwort finden. So wird die menschliche Neugier weniger gebremst und kann sich bis ins hohe Alter erhalten. Das aus dieser Technologie keimende individuelle kosmische Verständnis ist mit dem selbst hoch qualifizierter Wissenschaftler dieser Tage nicht zu vergleichen. Ein neuer Menschentyp erwacht hier zu einem umfassenderen Gewahren seines nicht nur direkten Umfelds.
Doch an diesem Punkt innerhalb der evolutionären Offenbarung ist das Spektrum der bereits heute abschätzbaren Möglichkeiten längst nicht erschöpft. Wenn Mikrochips das Vermögen unserer Gehirne weiten, wird auch deren Verkopplung mit der Außenwelt auf einem einfachen Weg gelingen. Es entsteht ein Netzwerk aus Rechnern und Menschen. In einer Analogie zum Internet, welches nur Computer miteinander verbindet, werden hier nun auch die Individuen unserer Gattung miteinander verflochten. Auf diesem Weg überwindet der Mensch jene von unserem eigenen Bewusstsein geschaffene scharfe Grenze zwischen der Innen- und der Außenwelt. Wir teilen dann sowohl Gedanken, als auch Erfahrung mit anderen. Aus dieser Verkopplung ergibt sich eine ungeheure Vielzahl neuer Möglichkeiten der Interaktion. Mit Hilfe einer Art technisch realisierter Telepathie werden Informationen mit Anderen direkt ausgetauscht, ohne dabei den Körper als Mittel des geistigen Ausdrucks zu nutzen. Wir kommunizieren über Gedanken und können deren Inhalt ohne Begriffe mitteilen. Vielmehr wird Bedeutung auf direktem Weg übertragen. Der Andere kennt deshalb den Inhalt meines Denkens, weil er bereits am Prozess seiner Entstehung beteiligt ist. Damit wird auch „Zusammendenken“ möglich, was wiederum eine effizientere und schnellere Lösung großer Probleme erlaubt. Doch nicht nur Denken wird auf diesem Weg geteilt, sondern jedwede Form kosmischen Erlebens Anderer wird „miterlebbar“. Man sieht, was andere sehen oder fühlt, wie ein Anderer fühlt. Dies ermöglicht Empathie, wie man sie bisher nicht kennt. Dieses „Miterleben“ umfasst alle Formen sinnlicher Erfahrung, wie hören, schmecken und riechen. Weil der Mensch dabei die ausschließliche Identifikation mit dem eigenen Ego aufgibt, wird ein vollkommen neues kosmisches Gewahren offenbar. Das Individuum bewahrt zwar immer noch seine Eigenständigkeit, überwindet aber die Spaltung zu seinen Artgenossen. Ein auf einer solchen Basis erwachendes Bewusstsein ist mit seiner gegenwärtigen Form kaum noch zu vergleichen. Die fundamentale Einheit des Menschseins tritt hervor und führt zu einer vollkommenen Integration des Einzelnen in ein kollektives Selbstbewusstsein. Eine Erfahrung der Realität aus allen individuellen Perspektiven gleichzeitig, erhebt unser Verständnis des kosmischen Prozesses auf eine der gegenwärtigen transzendenten Ebene. Vielleicht ist unser Gehirn in seiner aktuellen Form für diese Zukunft bereits gerüstet und bisher ungenutztes Potential findet Verwendung in einem solchen interindividuellen Netzwerk.
Der Prozess des Verschmelzens von Mensch und Computer hat längst begonnen. Doch die aktuelle Situation entspricht dennoch nur einem allerersten Schritt in eine Richtung hin zu einem Menschen, der die Wirklichkeit in einer Weise transformieren wird, die unsere Vorstellungen von heute übersteigt. Wir erkennen ein erstes Glühen einer Morgendämmerung am Horizont der Gegenwart, das mit seinem Licht des folgenden Tages mehr als nur eine neue menschliche Epoche einläuten wird. Künstliche Intelligenz und die Kopplung von Gehirn und Computer werden in etwa zeitgleich realisiert. Vielleicht entspricht aber erst genannte Technologie einer notwendigen Bedingung der zweiten. Wohlmöglich wird erst eine rasante Evolution der KI und das mit ihr ins Dasein tretende umfassendere Verständnis von Gehirn und Computer die notwendige Basis jener Kopplung der Individuen in einem Netzwerk bilden.
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