Donnerstag, 29. August 2013

Omnipräsenz

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aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution

Dritter Teil
Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot

Kapitel III – Idee eines Menschenrechts auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot

Omnipräsenz // Entwicklungshilfe // Menschenrecht

Omnipräsenz

Mit dem Aufbau eines IT-basierten BildungsVOLLangebots wird Bildung auf höchstem Niveau überall dort zur Verfügung stehen, wo die dafür notwendigen Datenströme hingelangen. Bereits der aktuelle technologische Stand ist völlig genügend, um prinzipiell jeden Ort der Erde zu erreichen. Dank modernster Satellitentechnologie werden inzwischen selbst unterversorgte Gebiete in den Entwicklungsländern sehr günstig und breitbandig mit dem Internet verbunden. Ein IT-basiertes BildungsVOLLangebot wäre also bereits heute mit wenig Aufwand an jedem Ort des Planeten einsetzbar. Als Alternative zum Datenaustausch über Informationsnetzwerke können relevante Daten, also die Bildungsinhalte, auch direkt vor Ort vorgehalten werden. Die jeweiligen Veränderungen werden in einem solchen Fall über regelmäßige Updates nachgeladen. Dafür wäre demnach keine ständige Verbindung mit dem Internet notwendig. Und selbst ohne Zugang zum Netz könnten die Updates zum Beispiel durch Kurierdienste sichergestellt werden, indem diese einmal pro Woche in die Dörfer armer Regionen fahren und die Updates per Datenträger ausliefern.
Bildung vollzieht sich in diesem Fall überwiegend in extra dafür eingerichteten Bildungshäusern, die für den Zugang benötigtes Equipment zur Verfügung stellen. Neben Hardware, wie Server, Computer, Tablets, Datenbrillen oder Drucker gehören dazu auch für die Bedürfnisse IT-basierter Lernkonzepte besonders angepasste Laboreinrichtungen. Gemäß des jeweiligen regionalen Bedarfs entsteht ein Netzwerk, das in seiner Gänze das gesamte Bildungsspektrum für alle Menschen omnipräsent zur Verfügung stellt. In kleineren Dörfern genügt dafür eine Grundausrüstung. Mit dieser wird einerseits Basisbildung, wie Lesen und Schreiben sichergestellt und anderseits kann auf dieser Grundlage selbst Hochschulbildung geboten werden, wenn dafür, wie im Fall von Mathematik oder Fremdsprachen, keine spezielle Laborausrüstung oder anderes teures Equipment benötigt wird. Eine solche Grundausstattung umfasst nur sehr einfache und deshalb günstige Hardware, die aus diesem Grund in großen Stückzahlen vorgehalten werden kann. In den Bildungshäusern nächst größerer Städte befinden sich dann Laborausrüstungen und teureres Equipment. Hierhin kommen Schüler umliegender Regionen, um Versuche in Chemie oder Physik durchzuführen. Sehr teures Equipment, wie es zum Beispiel für die chirurgische Ausbildung benötigt wird, steht hingegen nur punktuell in Großstädten zur Verfügung. Derartige größere und kleinere Bildungshäuser bieten Raum zum ungestörten Lernen, erleichtern den Aufbau sozialer Bindungen und ermöglichen den Lernenden auch international in Kontakt zu treten. Menschen jeder Altersstufe finden hier Zugang zu allen Lehrinhalten. Dieses VOLLangebot umfasst also nicht nur Schul- und Hochschulbildung, sondern auch konkrete berufliche Qualifikationen. Neben dem bereitgestellten Equipment erhalten Schüler und Studenten in Bildungshäusern auch Unterstützung durch Personal, das einerseits den Betrieb gewährleistet und anderseits vor allem junge Schüler betreut und ihnen „weiche“ Kompetenzen, wie Moral, Disziplin, Diskussionsvermögen oder Teamfähigkeit beibringt. Damit das bereitgestellte Equipment höchst effiziente Verwendung findet, kann dafür in den Räumen dieser Bildungshäuser rund um die Uhr gelernt werden.
In wohlhabenden Regionen und Familien wird ein solches IT-basiertes BildungsVOLLangebot nicht ausschließlich nur in Bildungshäusern bereitstehen. Weil die Hardwarekosten überschaubar sind, werden wohlhabende Menschen jederzeit an allen Orten lernen können. Dank mobiler Anwendungen, wie das zuvor bereits erwähnte Beispiel der botanischen Bestimmung in freier Natur, wird Lernen weit mehr in den Alltag integriert. Mit der Hoffnung darauf, dass in armen Regionen dem Zugang zu allumfassender Bildung größerer Wohlstand folgt, führt dieser fortlaufende Ausbau der Möglichkeiten in letzter Konsequenz zur Realisation der Idee eines omnipräsenten Zugangs zu einem BildungsVOLLangebot.
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