Freitag, 9. August 2013

Datenerhebung

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aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution

Dritter Teil
Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot

Kapitel II – Bildungsforschung und Ausbau des Angebots

Datenerhebung // Datenauswertung // Ausbau des Angebots

Datenerhebung

Die Verwendung eines IT-basierten BildungsVOLLangebots erzeugt sehr schnell eine äußerst umfangreiche Datenbasis. Dafür wird jede erdenkliche Form der Interaktion zwischen Schülern und dem Bildungssystem dokumentiert. Angesichts dieses rasanten Informationszuwachses wird der Prozess des Lernens sehr viel tiefgründiger analysierbar. Zu diesem Zweck wird festgehalten, welche Inhalte aufgerufen werden, wie lange Schüler sich mit einzelnen Sachverhalten auseinandersetzen oder wie oft sie gewisse Aspekte wiederholen. An jede Darlegung eines Themas schließen Übungen zur Festigung und Tests zur Überprüfung des Verständnisses an. Gegebenenfalls werden einzelne Elemente erneut erläutert oder andere Aspekte hervorgehoben, bis sich die Kenntnisse hinreichend entwickelt haben. Mit dem Abschluss umfassender Themenkomplexe wird deren Verständnis zusätzlich im Kontext anderer Themenkomplexe überprüft und auch in diesem Fall jeder Erfolg durch Tests belegt. In solchen Übungen und Tests werden auch die jeweils zu Grunde liegenden Basiskenntnisse weiter gefestigt und regelmäßig überprüft. So gelingt das Lösen von Integralen zum Beispiel nur mit hinreichend entwickelter Vertrautheit zu mathematischen Funktionen. Aus diesem Grund werden Übungen zum Integral dahingehend besonders ausgearbeitet, dass man Basiskenntnisse mathematischer Funktionen zugleich mit prüft. Wenn dabei auffällt, dass wichtige Grundlagen entfallen sind, dann ist es möglich solche Aspekte zu wiederholen und im Anschluss gesondert zu üben. In vergleichbarer Art kann man auch die Kenntnisse einzelner Fächer im Kontext anderer Fächer abfragen. Dafür werden gewisse Aspekte eines Fachs bewusst in die Aufgaben anderer Fächer integriert. Dementsprechend kann man Berechnungsaufgaben in Chemie oder Physik in einer Weise stellen, dass damit zugleich die Sicherheit im Umgang mit zu Grunde liegenden mathematischen Verfahren systematisch nachgewiesen wird. Innerhalb der Philosophie wiederum werden ausformulierte Antworten der Schüler jederzeit auf Rechtschreibung und Grammatik geprüft und gegebenenfalls Aufgaben zur Festigung gewisser Regeln der deutschen Sprache vorgeschlagen. Einerseits festigen solche wiederholten Übungen und Tests den vermittelten Lehrstoff und verhindern dadurch die Herausbildung von Wissenslücken. Anderseits entsteht auf diesem Weg eine äußerst umfangreiche Basis sehr aussagekräftiger Daten.
Neben solchen in Folge der Interaktion entstehenden Daten werden auch gezielt Aussagen über die Lehrinhalte abgefragt. So wird der Zugewinn an Neugier für themenrelevante Inhalte zwar einerseits bereits dadurch messbar, dass im Anschluss an ein Modul dazugehörende Folgemodule aufgerufen werden. Anderseits können Schüler aber diesbezüglich auch direkt Auskunft geben. Es ist von großer Bedeutung zu wissen, ob es Verständnisprobleme gab, ob der Sachverhalt ausführlich genug dargestellt wurde oder zu viele Details vielleicht Langeweile verursachten. Auch Fragen zu Motivation und eine Einschätzung des eigenen Erfolgs liefern aussagekräftige Daten. Neben dieser nachträglichen Erfragung ist es möglich schon während des Lernens Auffallendes zu melden. Zum Beispiel wenn Frustration dadurch entsteht, dass man einen wichtigen Aspekt erst nach der dritten Wiederholung erfasst oder wenn Schüler Anregungen haben, wie man Sachverhalte anschaulicher darstellen könnte oder einfach nur um Lob für eine gelungene Erklärung abzugeben. Ein vergleichbares Feedbacksystem für Lehrer liefert zusätzliche Informationen. Mit diesem werden Auffälligkeiten erfasst. Etwa wenn einzelne Schüler sehr konzentriert wirken, während andere undiszipliniert oder frustriert sind. Schließlich können Schüler auch wichtige Aussagen über ihre Mitschüler treffen. Zum Beispiel, wenn sie sich gestört fühlen, Andere kluge Aussagen treffen oder wenn gewisse Aspekte des Lehrstoffs in der Gruppenarbeit besondere Freude bereiten. In der Konsequenz eines internationalen Einsatzes entsteht mit IT-basierter Bildung eine umfassende Datenlage, auf deren Basis Lernen viel tiefgründiger verstanden wird.
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