Dienstag, 23. Juli 2013

Individualität

< Zurückblättern Vorblättern >

aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution

Dritter Teil
Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot

Kapitel I – überlegene Qualität IT basierter Bildung

Einleitung – Das Informationszeitalter // Neue Lernkonzepte // Individualität // Modularisierung und Struktur // Bildungserfolg // Personal

Individualität

Verschiedene Sachverhalte lernen verschiedene Menschen auf höchst verschiedenen Wegen. Diese Wege, die zu Wissen, Verständnis und Kenntnissen führen, bedingen die Möglichkeiten für die Entfaltung der Pluralität der Weltsicht. Weil traditionelle Bildung bisher nur recht uniformes Lernen hervorzubringen vermochte, ist die aktuelle Persönlichkeitsvielfalt noch weit von der Entwicklung ihres vollen Potentials entfernt. Die Wege des Begreifens sind unterschiedlich, die Interessenlage variiert und verändert sich im Laufe der Zeit. Talente für einzelne Fächer, wie Mathematik oder Sprachen sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Auf Grund einer Vielzahl von Faktoren ist das Vorankommen der Schüler also in den jeweiligen Fachbereichen höchst verschieden. Ein Maximum des Lernerfolgs ist nur dann zu erreichen, wenn diese individuellen Besonderheiten hinreichend Berücksichtigung finden. Je nach Lerntyp begreifen Schüler dieselben Sachverhalte auf unterschiedlichen Wegen. Sie benötigen dafür mehr oder weniger Motivierung - was dem einen Freude bereitet, ist dem anderen eine große Last. Innerhalb einer Altersstufe führt ein solch hoher Individualisierungsgrad zwangsläufig zu verschiedenen Lerngeschwindigkeiten in den jeweiligen Fächern. Es werden also dieselben Sachverhalte in unterschiedlichen Altersstufen gelernt. Individualisierung bedeutet auch diesem Aspekt Beachtung zu schenken und gleiche Inhalte für jüngere und ältere Schüler anzubieten. Der Aufwand, um den Ansprüchen höchst individueller Bildung auf traditionellen Wegen gerecht zu werden, übersteigt die Möglichkeiten selbst der leistungsfähigsten Gesellschaften. Aus Kostengründen kann deshalb nur ein Kompromiss, also ein an die durchschnittlichen Bedürfnisse aller Schüler angepasster Mittelweg realisiert werden. In der Konsequenz werden starke Schüler in ihrer Entwicklung gebremst und schwächere zugleich überfordert. Jene Schüler, deren Lerntyp am besten mit der gebotenen Art des Lernens harmoniert, haben es leicht. Andere, die eine besondere Herangehensweise oder individuelle Betreuung benötigen, um dieselbe Leistung zu erreichen, finden auf traditionellen Bildungswegen nur unzureichend Unterstützung.
Ein langfristiger und planmäßiger Aufbau eines IT-basierten BildungsVOLLangebots verändert diese Situation umfassend. Auf traditionellem Weg impliziert ein höherer Grad an individueller Betreuung zwangsläufig einen höheren Personalbedarf. Bei einem auf Informationstechnologie basierenden Bildungsangebot ist dies anders. Dieses wird kontinuierlich um weitere Aspekte erweitert, weil einmal erstellte Inhalte jederzeit nachträglich angepasst werden können. Ohne zusätzlichen Personalbedarf wird also ein wachsender Grad an Individualität erreicht. Stück für Stück werden im Laufe der Zeit alle Lehrinhalte den Bedürfnissen der unterschiedlichen Lerntypen angeglichen. Diese berücksichtigen besondere Interessen, das Alter, die Lerngeschwindigkeit aber auch den unterschiedlichen Bedarf an Übungen und Tests. Je nach Interessenlage werden dafür verschiedene Aspekte einzelner Fächer miteinander kombiniert. Ein solch umfassendes Angebot entsteht Schritt für Schritt und wird fortlaufend verbessert. Der momentan erreichte Grad an Individualität entspricht dabei lediglich der jeweils aktuellen Ausbaustufe.
Trotz bestehender Leistungsunterschiede werden einige Kompetenzen in Gruppen erfolgreicher erarbeitet. Individuelle Unterstützung hilft in diesem Fall dabei, die jeweiligen Kenntnisse einzelner Schüler besser zu berücksichtigen. Zusätzlich zu menschlichen Betreuern weisen virtuelle Tutoren zum Beispiel in Physikexperimenten in kleinen Gruppen auf zusätzliche Aspekte hin oder schließen Wissenslücken durch kurze Erläuterungen. Während die einen die mathematische Grundlage tiefgründig untersuchen und andere die technischen Einzelheiten verstehen wollen, reicht das Interesse bei dritten lediglich für die grundlegenden Aspekte des Experiments. Auf Grund der Möglichkeit des Aufbaus eines hohen Individualisierungsgrades umfasst ein auf IT basierendes BildungsVOLLangebot weit mehr Inhalte als sie auf traditionellen Wegen geboten werden.
< ZurückblätternVorblättern >

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen