Donnerstag, 28. Februar 2013

High-Tech-Ökologie

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aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution

Fünfter Teil
Konsequenzen des natürlichen Systems

Kapitel VIII – Ökologie

Harmonie von Mensch und Natur – Der sich als natürliches Geschöpf begreifende Mensch // High–Tech-Ökologie

High-Tech-Ökologie

Der Wandel der Beziehung des Menschen zu seinem Umfeld führt zu einem als Ergebnis dieses Erwachens die Dissonanzen überwindendes Bewusstsein. Nach einer langen Phase der wachsenden Spaltung unserer Spezies von der übrigen Natur beginnt die Reintegration, eine fundamentale Ganzheit in einer neuen mehr der Wahrheit entsprechenden Perspektive zu evolvieren. Auf diese Weise begreifen wir uns und unser Handeln als Ausdruck eines im Dasein nach zunehmend umfassenderer Selbsterfahrung strebenden Prinzips. Dieses übt allerdings nicht nur im Menschen einen großen Einfluss auf den Verlauf der Entwicklung, sondern ist identisch mit dem für alle Formen der Evolution Verantwortlichen. Eine universale, in der Natur zur Offenbarung ihres vielfältigen Ausdrucks drängende Kraft ermöglicht sowohl die individuelle Entfaltung des Baumes aus seinem Samen als auch den Schritt des Affen zum Menschen. Sie ist allgegenwärtig und nutzt die ihr gegebenen Materialien zur Gestaltung eines den Kosmos erfahrenden Erwachens.
Diese im Menschen ein neues Gefühl erweckende Erkenntnis der fundamentalen Identität eines universal offenbarenden Prinzips führt zu dem Bestreben, die Umwelt so wenig wie möglich zu schädigen und allem Leben den notwendigen Freiraum für eine freie Entfaltung zu gewähren. Seit einiger Zeit entdecken wir diesen Ansprüchen entsprechende Methoden, die keine Abkehr von den eigenen Bedürfnissen verlangen. Die High-Tech-Ökologie offenbart dafür ein großes Spektrum an Dasein transformierenden Möglichkeiten, die ein gleichzeitiges Bewahren des in der menschlichen Geschichte errungenen Wohlstands erlaubt. Als Konsequenz der anhaltenden Evolution wächst das menschliche Verlangen an für seine Zwecke verwendbaren Energieformen. Mit dem Einzug der Dampfmaschinen und der Elektrizität begannen wir eine neue Epoche zu betreten. Das Feuer wurde nun zu einem gewandelten, nicht mehr nur Wärme und Licht erzeugenden Energiespender. Die darauf folgende Entwicklung determinierte des Menschen Weg in die Abhängigkeit von Energie in Form des elektrischen Stroms. Heute wird die gesamte Produktivität von dieser Basis getragen. Indem wir die über Jahrmillionen in den fossilen Brennstoffen gespeicherte Sonnenstrahlung in einer für uns verwendbaren Form wieder freisetzen, erzeugen wir die für das Funktionieren der vielen technischen Sklaven notwendige Menge an Energie. Unsere auf diesem Planeten kaum noch eingeschränkte Mobilität verdanken wir fast vollständig der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen im Erdöl. Nun verfügen wir schon sehr lange über die Kenntnis des beschränkten Vorkommens dieses sich über lange Zeiträume entwickelnden Naturproduktes. Selbst bei einem nicht zu erwartenden gleich bleibenden Verbrauch kann das Erdöl nur noch wenige Jahrzehnte unseren Bedarf an Energie decken. Ein weiteres wesentliches Problem zwingt uns zusätzlich zum Umdenken. Die Umweltschädigende Wirkung der Verbrennung von fossilen Brennstoffen gilt als bewiesen, auch wenn die Ansichten über das Ausmaß dieses menschlichen Eingriffs in die Natur diskutiert werden. Vor Jahrmillionen, als die heute in Form von Erdöl vorkommenden Pflanzen wuchsen, war das Klima, bedingt durch eine andere Zusammensetzung der Atmosphäre, von dem heutigen verschieden. Der Anteil des Kohlendioxids war wesentlich höher und der des Sauerstoffs fiel kleiner aus. Weil die Atmosphäre mittels einer Reflektion der von der Sonne ausgehenden Infrarotstrahlung nur einem geringeren Anteil das Verlassen ins All gewährt, fördert Kohlendioxid jene durch den Treibhauseffekt verursachte Erwärmung. Dementsprechend lag die Jahresmitteltemperatur in dieser Frühzeit unseres Planeten über dem gegenwärtigen Stand und die Ozeane bedeckten auf Grund der nicht von Eis überzogenen Pole große Gebiete des heutigen Festlandes. Zwar war auch die Anordnung der Kontinente wegen der Verschiebung des Erdmantels eine andere und dementsprechend die gegenwärtig nicht von den Meeren überflutete Landmasse nicht die gleiche wie jene zu Beginn des Lebens, doch dies ändert an dem grundlegenden Zusammenhang des damalig höheren Anteils von in flüssiger Form vorhandenem Wassers nichts. Würden wir heute solche Temperaturen vorfinden, müssten wir die Linien der Strände in unseren Karten weitaus tiefer im Festland zeichnen. Doch mittels der Photosynthese wandelten die Pflanzen das Kohlendioxid der Atmosphäre in organische Substanz und speicherten darin die einfallende Sonnenstrahlung. Auf diese Weise wird der Kohlenstoff zum Aufbau der aus Kohlenwasserstoffen bestehenden Grundstruktur jeder Lebensform verwendet und Sauerstoff bleibt als Abfallprodukt übrig. Dementsprechend wuchs der Anteil dieses für das Atmen der Tiere notwendige Gas in der Atmosphäre im gleichen Maß, wie die Pflanzen die Oxidation des Kohlenstoffs rückgängig machten. Einhergehend mit diesem Prozess veränderte sich das Klima, weil mehr Sonnenstrahlung zurück ins All gelangte.
Doch nach einigen Millionen Jahren entdeckte ein neu evolviertes Wesen die Nutzbarkeit der im Erdöl gespeicherten Energie. Insbesondere der Treibstoff für den Individualverkehr wurde aus jener Biomasse gewonnen. Sein Verlangen nach diesem Rohstoff wuchs und innerhalb nur weniger Jahrzehnte verbrannte er einen großen Anteil des zuvor von der Natur mühsam gebundenen Kohlenstoffs. Heute beginnen wir die möglichen Konsequenzen dieses Handeln zu begreifen. Die Messmethoden unserer Einflussnahme auf das Ökosystem sind noch zu ungenau, um sichere Angaben über die künftige Entwicklung des Weltklimas zu treffen. Gegenwärtig sind die Meinungen der Wissenschaftler uneinig, ob die festgestellte Erwärmung des Weltklimas einer vom Menschen verursachten oder natürlichen Entwicklung entspricht. Es ist allerdings vollkommen zweitrangig, was der Wahrheit entspricht, weil wir auf Grund des zunehmend knapperen Vorrats an fossilen Brennstoffen ohnehin zum Umdenken gezwungen sind. Doch die Evolution der Technologien lässt Hoffnung auf eine baldige Lösung dieses Problems keimen. Erdöl ist ein sehr stabiler Energieträger, der über Jahrtausende seine Struktur kaum wandelt. Gegenwärtig gelingt es uns einen ähnlichen Mechanismus der Speicherung zu erschließen. Dabei wenden wir uns vom Kohlenstoff ab und nutzen den in großen Mengen auf der Erde vorkommenden Wasserstoff als hocheffizienten Energieträger. In der Brennstoffzelle wird dieser mit Sauerstoff unter Abgabe von Strom gebunden, ohne dass ein Verlust in Form von Wärme auftritt. Fast die vollständige Energie des Wasserstoffs wird dabei in einer für uns nutzbaren Form frei. Diese Technologie breitet sich gerade in unserem Leben aus und gewährt der Hoffnung auf eine mehr den ökologischen Idealen entsprechenden Zukunft ihre Daseinsberechtigung. Die Verbrennung fossiler Bodenschätze hat allerdings nicht nur einen Anstieg des atmosphärischen Kohlendioxids zur Folge, sondern bringt auf diesem Weg ebenfalls schädliche Gase und Russpartikel in die Umwelt. Viele Zivilisationskrankheiten und daraus resultierende Todesfälle sind von diesen Giften verursacht. Von jenen negativen Erscheinungen unserer Zeit werden die in der Wasserstoffära geborenen Kinder nur noch aus Geschichtsbüchern hören. Weil nur reines Wasser als Abfallprodukt entsteht, ist dieser Energieträger sehr sauber. Aktuell wird allerdings diskutiert, auf welchen Wegen dieser zukünftige Kraftstoff in einem umweltfreundlichen Verfahren produziert werden kann. Bisher nutzt man dafür weiterhin die Kohlenwasserstoffe des Erdöl oder Erdgas, erkennt aber auf Grund des beschränkten Vorkommens dieser Bodenstoffe die Notwendigkeit nach Alternativen zu forschen. Einen möglichen Weg zeigt uns die Sonne. Bei der Kernfusion von Wasserstoff zu Helium werden enorme Mengen nutzbarere Energie frei. Wasserstoff ist das häufigste Element des Universums. Es kann demnach über viele Generationen hinweg, wenn nicht gar bis zum Ende der Menschheit unser wachsendes Verlangen nach nutzbarer Energie stillen. Die gegenwärtige Entwicklung hat die Phase der reinen Grundlagenforschung schon verlassen und aktuell werden erste Versuche an Kernfusionsreaktoren gestartet. Dabei werden zwei voneinander differente Wege beschritten. Während man in Europa versucht große Mengen von Plasma zu erzeugen, will man in den USA ähnlich wie in einem Ottomotor nacheinander kleine Mengen von Wasserstoffatomen mittels Hochenergielaser verschmelzen. Wenn diese Technologie zu einer brauchbaren Form gereift ist, werden große Mengen an Energie für unsere Verwendung frei. Diese kann im Wasserstoff zwischengespeichert dem Verbraucher durch Brennstoffzellen in einer für ihn nutzbaren Form zur Verfügung gestellt werden. Ein Energiekreislauf schließt sich. Wasser wird mittels des elektrischen Stroms in seine Grundbausteine zerlegt, um später wieder in seine Grundform zurückgeführt zu werden. Dieser Prozess führt zu einem Überschuss an Sauerstoff in der Atmosphäre, weil Wasserstoff ungebunden als Energieträger global lagert. In dieser Zukunft wird jene durch die Verbrennung fossiler Bodenschätze verursachte Verschmutzung der Atmosphäre überwunden und der Mensch kann wie all die anderen Lebensformen nach Jahrhunderten, ohne ein Gesundheitsrisiko zu befürchten, frei einatmen. Ein weiterer nicht zu übersehender Aspekt in dieser Betrachtung ist die Tendenz moderner Technologien, zunehmend weniger Energie zu verbrauchen. Weil aber die Menge dieser Geringstromverbraucher wächst, steigt auch der Gesamtenergiebedarf weiter. Diese Tendenz wird sich weiter fortsetzen, weil die Anzahl der mit einem Computer ausgestatteten menschlichen Güter nachweisbar wächst.
Doch die Hightechökologie erschöpft sich nicht im Prozess der Energiegewinnung und Nutzung. Weitere Bereiche werden einen Wandel erfahren. Ein Beispiel dafür ist die Landwirtschaft. Vor gar nicht allzu langer Zeit benötigte man keine in der chemischen Industrie gewonnen Pflanzenschutzmittel. Der Mensch jäte Unkraut oder las die Ertragsgefährdenden Schädlinge von den Gewächsen. Später entwarf ein an Einfluss gewinnender Zweig der Industrie Hilfsmittel, die jene Arbeit überflüssig machten. Allerdings erkannten wir sehr bald diesen Umweltschädigenden Einfluss und suchten nach besseren Alternativen. In der Zukunft kann eine Rückbesinnung an die alten Methoden ein hocheffizientes, nicht das Ökosystem gefährdendes Pflanzenschutzsystem entwickeln. Indem jene menschlichen Arbeiten vergangener Generationen von sich selbst organisierenden Hightechmaschinen übernommen werden, bedarf es des weiteren Einsatzes chemischer Stoffe in der Landwirtschaft nicht mehr. Andere, weiter in der Zukunft liegende Möglichkeiten gewähren der Hoffnung auf einen ökologischen Wandel des Stadtbildes einen Platz im realistischen Denken. Neue Methoden der Fortbewegung könnten den heute üblichen Individualverkehr rationalisieren. Kleine autonom steuernde Fluggeräte würden, ohne Straßen in Anspruch zu nehmen, einen wesentlich effizienteren Waren und Personentransport ermöglichen. Mit diesem gegenwärtig aufkeimenden Potential werden die für den Individualverkehr versiegelten Flächen verschwinden. Zwischen den Häusern könnten die Wohnqualität der Einwohner aufwertende Grünanlagen mit schmalen Fußwegen entstehen. Eine andere Möglichkeit einer größeren Harmonie von Mensch und Natur bietet die Verlagerung des menschlichen Produzierens unter die Erdoberfläche. Dafür müssen Wege gefunden werden, das Tageslicht dort hinab zu transportieren oder selbst solches zu erzeugen. Dann wären große Gebiete der Erdoberfläche sowohl dem Menschen, als auch der Vielzahl anderer Lebensformen vorbehalten. Ein solches Szenario würde ein hohes Niveau der Integration unserer Gattung in die Natur erzielen und damit ein Bewusstsein in größerer Zufriedenheit ermöglichen. In dieser Zukunft ist der Mensch soweit erwacht, dass er nicht nur ein Gefühl für fremdes Unrecht entwickelt, sondern mittels der Offenbarung jener der Welt inhärenten Potentiale fähig wird, nach streng ökologischen Kriterien zu handeln. Diese Entwicklung führt zu einem generellen, nicht nur andere Formen des individualisierten Daseins betreffenden Gewinn an Lebensqualität. Eine dem Menschen inhärente Vorstellung des Garten Eden wird unser Streben beeinflussen und den Weg in eine bessere Welt weisen. Vielleicht ist ein solches Paradies in einer fernen Zukunft zu finden, was den an Reinkarnation Glaubenden die Hoffnung gewährt in einem folgenden Leben ideale Bedingungen vorzufinden. Aus dieser Perspektive wäre das Ziel des Weges determiniert und jede Seele würde im Laufe einer Vielzahl individualisierter Existenzen in diese Zeit finden. Aber auch ohne den Glauben an ein Leben nach dem Tod lässt die Bewusstseinsentwicklung genügend Freiraum für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, weil mit ihr einhergehend ein Gefühl der Ungerechtigkeit unseres Agierens erwacht. Diesem Empfinden wird ein Wandel der Einstellung des Menschen zur Natur entspringen, der als eine Konsequenz dieses Prozesses unseren Weg zu ökologischeren Pfaden führt.
Das natürliche System kann diese scheinbar determinierte Entwicklung unterstützen, weil das utilitaristische Prinzip als wesentlicher Bestandteil des Lebens ein Handeln in größerer Gerechtigkeit erlaubt. Angewandt auf alles Leben erwacht der Mensch in der Rolle eines Gestaltungsprinzips, das jene als Potential im Dasein involvierte Harmonie aller Wesen offenbart.
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